Glaukom und Vorsorgeuntersuchung

Glaukom Ein Schwerpunkt unserer Augenarztpraxis ist die Glaukomvorsorge und die Betreuung von Glaukompatienten. Zu diesem Zweck verfügen wir über zahlreiche innovative Diagnosemöglichkeiten. Darüber hinaus können wir auf viele Veröffentlichungen im Bereich der Glaukomforschung verweisen.

Das Glaukom („Grüner Star“)

Das Glaukom oder der „Grüne Star“ ist eine Krankheit des Sehnervs. Der Sehnerv überträgt die Bilder, die wir sehen, zum Gehirn. Eine Schädigung des Sehnerven führt zu einer Beeinträchtigung des Gesichtsfeldes. Der wichtigste Risikofaktor für diese Sehnervenschädigung, ist ein erhöhter Augeninnendruck. Normalerweise ist der Augeninnendruck 11-21 mmHg. Je höher der Augeninnendruck, desto größer die Gefahr, dass der Sehnerv geschädigt wird. Die Krankheit ist so gefährlich, weil man sie nicht wahrnimmt, und wenn man sie endlich bemerkt, sind die Schäden nicht mehr rückgängig zu machen. In Deutschland ist das Glaukom eine Hauptursache für Blindheit, besonders bei alten Menschen. Der Augenarzt erkennt diese gefährliche Krankheit frühzeitig durch die Messung Ihres Augeninnendrucks, durch die Beurteilung des Sehnervenkopfes und durch die Untersuchung des Gesichtsfeldes. Diese Untersuchung ist für Sie unkompliziert und absolut schmerzlos.

Wer seine Augen regelmäßig untersuchen lässt, braucht den grünen Star nicht zu fürchten.

Wodurch wird ein Glaukom verursacht?

Eine klare Flüssigkeit, genannt Kammerwasser, wird vom Strahlenkörper (Ciliarkörper) gebildet und über den Kammerwinkel (Trabekelwerk) aus dem Auge herausgefiltert. Diese Flüssigkeit ist nicht Teil der Tränen auf der äußeren Oberfläche des Auges. Man kann sich den Kammerwasserfluss im Auge wie ein Waschbecken vorstellen, bei dem der Wasserhahn immer angestellt ist.
Wenn der Abfluss des Auges, d.h. der Kammerwinkel (Trabekelwerk), blockiert ist, kann sich der Flüssigkeitsdruck im inneren Auge unter Umständen so verstärken, dass der Augeninnendruck auf Werte über 30mmHg steigen und der Sehnerv geschädigt werden kann.

Wie wird ein Glaukom festgestellt?

Regelmäßige Untersuchungen der Augen bei Ihrem Augenarzt sind die beste Möglichkeit, um ein Glaukom frühzeitig festzustellen und zu behandeln. Im Zuge einer umfassenden und schmerzlosen Untersuchung führt Ihr Augenarzt folgende Schritte durch:

Einige dieser Untersuchungen sind möglicherweise nicht bei jedem Patienten erforderlich. Die Untersuchungen müssen regelmäßig wiederholt werden, um festzustellen, ob eine Sehnervenschädigung auftritt oder zunimmt, oder der Augeninnendruck ansteigt.

Wie ist die Behandlung?

Eine Schädigung des Sehnerven durch ein Glaukom ist in der Regel nicht umkehrbar. Durch eine Augeninnendrucksenkung mit Augentropfen, Tabletten, Laserbehandlungen oder chirurgischen Eingriffen kann eine weitere Schädigung verhindert oder verlangsamt werden. In den meisten Fällen reicht eine Behandlung mit Augentropfen aus.

Wer ist von einem Glaukom betroffen?

Bis heute lässt sich nicht genau sagen, warum jemand ein Glaukom bekommt. Wer mit 40 Jahren noch einen normalen Augeninnendruck hat, ist keineswegs sicher, dass diese Werte auch zwei bis drei Jahre später stimmen. Eine einmalige Augeninnendruckmessung mit normalem Befund gibt keine Garantie für den Rest des Lebens. Eine Augeninnendrucksteigerung kann besonders jenseits des vierzigsten Lebensjahres auftreten, ohne dass man Schmerzen oder Sehstörungen hat. Beruf, Lebensgewohnheiten und Ernährung haben nach heutigem Kenntnisstand mit der Entstehung des Glaukoms nichts zu tun. Sicher ist, dass jede Form des Nikotinkonsums beim Glaukom eine erhebliche zusätzliche Gefahr darstellt, weil Nikotin die Gefäße verengt und deshalb die Durchblutung in wichtigen Bereichen des Auges verschlechtert wird.

Es ist bekannt, dass die Anlage zum Glaukom erblich ist. Wenn einer Ihrer Blutsverwandten betroffen ist, sollten Sie unbedingt Ihren Augeninnendruck regelmäßig vom Augenarzt kontrollieren lassen (mindestens einmal pro Jahr). Ebenso ist bei Kurzsichtigen das Glaukom häufiger und schwerer.

Auch bestimmte Medikamente haben Einfluss auf den Augeninnendruck. So erkranken Patienten, die wegen Rheuma oder Allergien über längere Zeit Kortison-Präparate einnehmen müssen etwas häufiger an einem Glaukom. Auch bei Diabetes und Gefäßerkrankungen kommt das Glaukom häufiger vor.

Nicht zuletzt kann ein Glaukom auch die Folge einer anderen Erkrankung oder sogar einer Augenverletzung sein.

Generell ist ein regelmäßiger Besuch des Augenarztes von größter Wichtigkeit. Gerade ein Glaukom wird von den Betroffenen selbst meist nicht wahrgenommen. Bei einer frühzeitigen Entdeckung durch den Augenarzt können Spätschäden und Erblindung verhindert werden.

Pseudoexfoliation (Kapselhäutchen), ein Risikofaktor für die Entstehung des Glaukoms

Dabei handelt es sich um weißliches Material auf der Linse. Diese Ablagerungen finden sich in Deutschland bei etwa 10% aller über 50-jährigen Menschen. Das Material wird zum Teil mit dem Augeninnenwasser ins Abfluss-System des Auges transportiert, wo es mit der Zeit zu einer „Verstopfung“ und somit auch zu einer Augeninnendruckerhöhung kommen kann. Die Erhöhung des Augeninnendruckes merken Sie in der Regel nicht selbst. Sie kann aber auf Dauer den Sehnerven schädigen und somit zu Gesichtsfeldausfällen führen. Man spricht dann vom sogenannten Pseudoexfoliations-Glaukom (Kapselhäutchenglaukom). Oft entwickelt sich diese Form des Glaukoms, aus noch ungeklärten Gründen, zuerst nur an einem Auge.

Um bei betroffenen Patienten einer solchen Schädigung vorzubeugen, empfehlen wir regelmäßige Augeninnendruckmessungen (alle 3 Monate) und Sehnervbeurteilungen vom Augenarzt durchführen zu lassen. Auf diese Weise kann rechtzeitig mit einer drucksenkendenTherapie begonnen werden, damit irreversible Schäden vermieden werden. In der Regel besteht die Therapie aus einer regelmäßigen Anwendung von Augentropfen.

Moderne Diagnoseverfahren in der Glaukomdiagnostik

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